Top-Tipps für deine erste Bali Surfreise

Bali, die Insel der Götter, ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Surfparadies: Das Wasser ist warm, Wellen sind reichlich vorhanden und auch konstant, die Partys gehen gut ab, hier erlebt eigentlich jeder eine abgefahrene Nacht.

Das Essen ist köstlich und günstig, das Land ist schön und bei Sonnenuntergang mit dem Roller durch die kleinen Straßen oder durch die Reisfelder scheppern macht viel mehr Spaß, als wonach es klingt.

Jeder Surfer sollte mindestens einmal im Leben auf Bali surfen gehen - das bist du dir selbst schuldig! Hier sind einige Tipps, die dir helfen, mit der Planung zu beginnen und letztendlich dafür sorgen, dass dein erster Bali-Trip unendlich viel Spaß macht.

1. Welche Visa braucht man für Bali?

Die Visabestimmungen auf Bali scheinen in ständiger Bewegung zu sein und können dir manchmal ganz schön Kopfschmerzen bereiten; am besten informierst du dich vor deinem Urlaub bei der Indonesischen Botschaft über die aktuellen Bestimmungen. Aber vielleicht etwas früher als 5 Tage vor Abflug!

Seit Kurzem bietet Bali Reisenden aus vielen verschiedenen Länden ein 30-Tage Visa on arrival an. Wenn du länger bleiben willst, musst du bei der Ankunft das 30-Tage-Visum bezahlen, das dann von einem Agenten in Bali verlängert werden kann.

Frag einfach ein paar Leute in der Gegend, in der du unterwegs bist. Oder du sendest deinen Reisepass mit der entsprechenden Gebühr an die Indonesische Botschaft und beantragst gleich ein 60-Tage Visum. Aber plane auch hier lieber etwas mehr Zeit ein.

2. Anreise nach Bali

Bali ist ein beliebtes Reiseziel und Flüge in die Hauptstadt Denpasar sind demnach leicht und teilweise auch günstig zu bekommen. Die meisten Flüge, vor allem aus Europa, werden über einen internationalen Flughafen-Hub wie Dubai, Kuala Lumpur, Singapur oder möglicherweise Jakarta, geleitet.

Du kannst gerne auch unser Skyscanner-Flugtool verwenden, um verschiedene Routen zu überprüfen.

LUEX Head of Surf Phil fährt in eine Schönheit am Berawa Beach | Foto: Matt Clark

Sobald du aus dem Flughafen Denpasar rausläufst, wirst du von einem Schwarm von Touts angesprochen werden, die versuchen, dir bei allem Möglichen zu helfen. Sei es Gepäck tragen oder ein Taxi zu organisieren. Natürlich wird danach auch eine entsprechende Bezahlung erwartet, auch wenn du nicht um Hilfe gebeten hast. Solltest du also keine Hilfe haben wollen, ist ein höfliches, aber bestimmtes "Nein danke" der beste Weg, das zu vermeiden.

Die meisten Taxifahrer am Flughafen scheinen nur darauf zu warten, ignorante und reisefreudige Touristen abzuzocken. Es macht also Sinn, deinen Transfer vom Flughafen zur Unterkunft im Vorfeld zu organisieren. Es sei denn, du stehst auf den Trubel und die Herausforderung, einen guten Preis auszuhandeln, dann nimm ein Taxi am Flughafen.

Die meisten Hotels und Surfcamps bieten diese Transfers von Haus aus an. Solltest du in einer privaten Villa untergebracht sein, dann schau doch mal in verschiedenen Facebook-Gruppen wie „Canggu-Community“ nach. Hier bieten mehrere Locals ebenfalls Pick-Ups an, allerdings zu fairen Preisen.

Eine weitere Möglichkeit ist Uber. Uber ist billig und funktioniert in weiten Teilen Balis (Canggu weniger) sehr gut. Zudem kannst du das kostenlose WLAN im Flughafen nutzen, um den Pick-Up vor Ort zu organisieren. Alternativ kannst du auch einfach ein Bluebird-Taxi bestellen und dich abholen lassen - Bluebird ist bei weitem der zuverlässigste Taxidienst auf Bali, da alle ihre Autos mit einem Taximeter ausgestattet sind (überprüf einfach, ob der Fahrer es bei Fahrtbeginn einschaltet!).

3. Wo in Bali sollte man surfen?

Bali ist nicht allzu groß, sodass es relativ einfach ist, an nur einem Tag viele verschiedene Spots zu checken. Allerdings konzentriert sich die Surf-Action mehr oder weniger ausschließlich auf den südlichen Teil der Insel, von Keramas im Osten bis zur sagenumwobenen Bukit-Halbinsel, dann nach Westen über Kuta und Canggu bis hin zu Balian und Medewi.

Die meisten Surfer, die nach Bali fliegen, werden an einem dieser vier Orte bleiben: Kuta, die Bukit-Halbinsel, Seminyak oder Canggu.

Kuta

Kuta ist das dem Flughafen am nächsten gelegen und gleichzeitig die Touristenhochburg von Bali. Ich bin mir sicher, dass es in Kuta einige schöne Ecken gibt... Der Großteil ist jedoch ein Loch voller betrunkener Touristen, drogenschiebenden Zuhältern, schmutzigen engen Straßen und wenig charmanten, verschwitzten Nachtclubs, die gefühlt von Australiern und Briten belagert sind.

Wenn du eine Nacht wirklich durchfeiern willst, kann es sich durchaus lohnen, nach Kuta zu kommen, aber ansonsten solltest du es vermeiden.

Canggu

Weiter nordwestlich von Kuta aus kommst du zuerst nach Seminyak und dann nach Canggu. Seminyak könnte man vielleicht am besten als eine gehobene Version von Kuta bezeichnen: Es ist sehr schön und edel, aber letztendlich immer noch ziemlich touristisch.

Die verschiedenen Restaurants, Bars und Clubs sind jedoch einen Besuch wert. Canggu ist noch relativ unerschlossen und hat viele schöne Reisfelder zu bestaunen. Während der Tourismus in der Region wächst, sind die meisten Ausländer eher Auswanderer oder Urlauber, die etwas länger bleiben wollen. Daher sind sie meistens auch etwas offener für die balinesische Kultur.

In Canggu gibt es eine Vielzahl an kleinen, günstigen Restaurants und Cafés, die für jeden Geschmack etwas im Angebot haben. Trotz des Hipster-Vibes sind die legendären Deus ex Machina Partys ein Muss für jedermann.

In Canggu gibt es Wellen für alle Skilllevel - vom perfekten Anfänger- und Longboard-Setup in Berawa und Batu Bolong bis hin zu performance Wellen am Echo Beach. Du wirst höchstwahrscheinlich nicht alleine im Lineup sitzen, aber die Crowds sind in der Regel entspannt und freundlich - das durchschnittliche Surflevel ist gut, aber nicht überkrass, sodass du dir sicher sein kannst, dass du auch ein paar Wellen abbekommst.

Kedungu

Kedungu in der Nähe des Tanah Lot-Tempels kann etwas ruhiger sein, wenn du es etwas ruhiger magst.

Wellen während des Sonnenuntergangs am Bingin Beach, auf der Halbinsel Bukit | Foto: Matt Clark

Bukit

Ohne Zweifel sind auf der Bukit die besten Wellen auf ganz Bali zu finden. Unter Anderem Wellen mit legendären Namen wie Uluwatu, Padang Padang, Impossibles, Bingin und Dreamland.

Es ist auch einer der schönsten Teile Balis, trockener und mit weniger Luftfeuchtigkeit als der Rest der Insel, mit dramatischen Klippen, die zu unglaublichen weißen Sandstränden (im Vergleich zu dem dunklen Vulkan-Sand von Canggu) und saphirartigem Wasser abfallen.

Allerdings brechen viele der Wellen über einem flachen und scharfen Riff. Nicht selten kommen hier Surfer mit ordentlichen Riff-Cuts aus dem Wasser. Wenn du hier surfen willst, solltest du wirklich wissen, was du tust!

Es gibt eine große Auswahl an Unterkünften, die von High-End-Luxus bis zum Budget-Homestay reichen. Obwohl es keinen Mangel an Restaurants gibt, ist die Auswahl an verschiedenen Gerichten und Drinks um einiges weniger umfangreich als in Canggu.

4. Unterkünfte auf Bali

Es gibt eine unglaubliche Auswahl an Unterkünften auf Bali, von 5* Luxushotels und Resorts über Selbstversorgervillen bis hin zu günstigen Surfcamps. Die beste Option für dich hängt von deiner Gruppe, deinem Budget, deinem Surflevel und Partydrang, deinen sozialen Vorlieben usw. ab.

5. Auf Bali unterwegs sein

Für lange Reisen kann es sich lohnen, einen lokalen Fahrer oder ein Bluebird-Taxi zu organisieren, aber das Fahrzeug der Wahl auf Bali ist der Roller: Sie sind einfach wendiger und dadurch um einiges schneller als viele andere Fortbewegungsmittel. Vor allem, wenn du nur kurz irgendwohin fahren möchtest.

Auf Bali gibt viele Möglichkeiten, sich Roller zu mieten. Frag bei dir in der Unterkunft oder im Warung deines Vertrauens nach, dort wird dir sicher weitergeholfen. Die Preise sind verhandelbar, vor allem, wenn du ihn für einen längeren Zeitraum mietest bzw. eine ganze Gruppe mehrere Roller mietet.

Die meisten Mietroller sind mit einem Automatikgetriebe ausgestattet, du brauchst dir also keine Sorgen ums Schalten oder so zu machen. Überprüfe aber unbedingt Reifen und Bremsen, bevor du losfährst und besorge dir einen Helm!

LUEX Team nach der Fahrt nach Kedungu | Foto: Matt Clark

Verhalten im Verkehr

Der Verkehr ist sicherlich hektisch und kann anfangs einschüchternd sein, aber sobald man den Dreh raus hat, funktioniert das System sehr gut (für Rollerfahrer): Autofahrer sind darauf eingestellt, dass Roller überall auftauchen können und sind daher sehr wachsam. Wenn du unterwegs bist, macht es sicher Sinn, sich im Schwarm (vor allem an Ampeln) fortzubewegen.

Die Balinesen neigen dazu, ziemlich „progressiv“ zu fahren, was für Europäer zunächst verwirrend sein kann, bis man sich daran gewöhnt hat. Ein kurzer Hupton bedeutet nicht, dass du etwas falsch gemacht hast. Sie lassen dich nur wissen, dass sie hinter dir sind und dich gleich überholen werden; es ist ratsam, diese Gepflogenheiten für deinen Fahrstil zu übernehmen.

Achte auch jeden Fall auf Schlaglöcher, fahre immer mit Helm und Schuhen und gib acht auf die schnelleren Rollerfahrer. Wenn du diese Punkte beachtest, wirst von Bali definitiv begeistert sein!

Wo kann man auf Bali Benzin kaufen?

Benzin kann in den vielen Hütten am Straßenrand billig gekauft werden und aus irgendeinem Grund scheint man es immer in Absolut Wodka-Flaschen zu kommen (im Allgemeinen sollten ein oder zwei Flaschen ausreichen).

Navigation

Die unzähligen kurvenreichen Straßen können manchmal etwas unüberschaubar sein, aber Google Maps funktioniert überraschend gut (auch ohne Internet, solange das GPS aktiviert ist)! So gut wie jedes Café und jeder Warung haben gutes kostenloses WLAN, also wenn du dich verirrt hast, mach kurz eine Pause, hol dir einen Drink und lade die Karte neu.

Matt auf der (un)berühmten Canggu-Abkürzung | Foto: Christina Kniewasser

Für Bali brauchst du einen internationalen Führerschein

In der Theorie brauchst du einen lokalen oder internationalen Führerschein, um legal auf Bali Roller zu fahren. Du wärst aber nicht der Erste, der ohne fährt… in der Praxis kann das bei einer Polizeikontrolle zu einer „Geldstrafe“ führen. Die Höhe der Geldstrafe kann je nach Polizist variieren, aber es ist sicherlich eine gute Idee, eine 50k Rupiah-Note irgendwo griffbereit aufzubewahren, sodass du nicht dein restliches Bargeld zeigst. Aber noch wichtiger ist, dass deine Reiseversicherung im Falle eines Unfalls eventuell nicht zahlen wird, wenn du ohne Führerschein gefahren bist.

6. Surfen auf Bali

Bali´s Wellen gibt es in so ziemlich jeder erdenklichen Form und für jedes Skilllevel. Von perfekten Anfängerspots bis hin zu unheimlich hohlen Tubes. In der Regel ist die Hauptsaison von Juni bis September - dann kommen die besten Swells an und die Winde stehen im Regelfall sehr günstig - zumindest an der Westküste.

Die Regenzeit ist jedoch viel ruhiger und aufgrund der Stärke des Indischen Ozeans sind ordentliche Swells nicht ungewöhnlich. In dieser Zeit wehen auf der Ostseite oftmals Offshore Winde.

Der Indische Ozean hat einiges an Power. Und wenn das deine erste Reise nach Bali ist, könnte es Sinn machen, ein etwas größeres Board als dein Standard Board (mehr Volumen) mitzubringen. So kommst du leichter in die Wellen.

Rips können überraschend stark sein und an vielen Stränden ist Schwimmen nicht empfehlenswert. Magic Seaweed dient als eine großartige Informationsquelle für die verschiedenen Spots, Swellforecasts und Gezeitentabellen.

Beatdown bei Berawa | Foto: Matt Clark

Surfschulen und -guides

Auf Bali gibt es viele Surfschulen und Surfguides, die sowohl Anfängern helfen, ihre ersten Wellen zu catchen, als auch erfahrenen Rippern, die einfach nur ihre schlechten Angewohnheiten loswerden wollen.

Einige sind besser und andere sind weniger gut. Deshalb lohnt es sich immer, mit deinem Surf-Experten zu sprechen, um Enttäuschungen zu vermeiden.

Im Winter solltest du beachten, dass das Wasser nicht immer so warm ist, wie du es dir vielleicht vorstellst. Besonders in den frühen Morgenstunden und bei Sonnenuntergang kann eine Rashguard oder sogar ein Neopren-Top nützlich sein, besonders wenn der Wind stärker wird.

7. Das balinesisches Essen genießen

Balinesisches Essen ist köstlich! Zu den Hauptmahlzeiten gehört typischerweise Nasi Goreng und Mie Goreng - Fleisch und Gemüse serviert mit Reis, einem Spiegelei und würziger Sambal-Sauce; eine gute und vor allem günstige Option.

Nasi Campur ist ebenfalls beliebt und ähnelt im Wesentlichen einem Buffet mit verschiedenen Arten von Fleisch, Gemüse, Ei, Tofu und Reis oder Nudeln. Meeresfrüchte sind weit verbreitet und unglaublich lecker, vor allem grilled Snapper. Aber Babi Guling - gebratenes Spanferkel - ist eine wahre Delikatesse.

Vor dem Publikum bei Berawa | Photo: Matt Clark

Auf Bali gibt es aber auch Restaurants, die Speisen aller Art anbieten. Es muss also niemand hungrig ins Bett gehen: Es gibt Pizzen, Burger, Currys, Thai Food, Pasteten und Sushi im Überfluss, und du kannst sogar frisch gebackene französische Croissants und sonstiges Gebäck finden!

Vegetarier und Veganer sind gut versorgt, besonders in Canggu. Aber es gibt auch ein breites Angebot, um bekennende Fleischliebhaber glücklich zu machen! Besonders empfehlenswert sind die Fischburger im mexikanischen Restaurant Lacalita Bar y Cocina am Batu Bolong!

Das Frühstück ist ebenso lecker wie abwechslungsreich. Du kannst vom Full English bis hin zu gesunden Smoothie-Bowls, frischem Obst und unglaublichen Egg-Toast-and-Smashed-Avocado-Kreationen alles finden.

8. Non-Surf Aktivitäten

Wenn du eine Pause vom Surfen brauchst, kannst du dich am Strand entspannen, eine Kokosnuss trinken, Feiern und köstliches Essen genießen.

Es gibt hier wirklich unglaublich viele Alternativ-Aktivitäten, die du unternehmen kannst. Angefangen von Tempelbesichtigungen (Tanah Lot ist der Berühmteste) über Yogakurse, hin zu Vulkanwanderungen, Mountainbiking, Dirtbiking, Wildwasser-Rafting, Elefanten-Reiten, Koch- und Schmuckkurse bis hin zum Tauchen.

Oder mach doch einen Day- oder Weekendtrip ins Landesinnere nach Ubud und besuche eines der berühmten Yoga-Retreats und natürlich auch den Affenwald. Oder wie wäre es mit einem Schnorchel-Trip entlang des perfekt geschützten Riff von Nuss Dua?

MTB in Bali ©Red Bull Content Pool

9. Bonus-Tipp - Nusa Lembongan

Nusa Lembongan ist eine Insel vor der Küste von Bali und ist definitiv einen Weekend-Trip wert! Es ist zwar nur etwa eine Stunde mit dem Schnellboot von Sanur entfernt, aber trotzdem komplett anders als auf Bali.

Mangrove Point im Norden der Insel hat ein vorgelagertes Riff, an dem du unglaublich gut Schnorcheln kannst, während Breaks wie Shipwrecks und Lacerations großartige Wellen mit relativ ruhigen Lineups bieten.

Lembongan ist weitaus weniger entwickelt als Bali und trotz einiger High-End-Resorts und Tauchschulen ist die Infrastruktur auf charmante Art und Weise schrecklich. Viele der Straßen sind in schlechtem Zustand und die klapprige einspurige Holzbrücke zur benachbarten Insel Nusa Ceningan kann auf einem Roller durchaus sehr aufregend zu überqueren sein!

Die Insel ist in der Regel viel ruhiger als Bali. Hier sind bei weitem nicht so viele Touristen. Deshalb eignet sich die Insel hervorragend zum Ausspannen oder für einen romantischen Kurztrip zu zweit, ohne das geschäftige Treiben des Festlandes um sich herum zu haben.

Die Landschaft ist wunderschön, mit atemberaubenden Lagunen, Buchten und riesigen Blow-Wholes, während ein Großteil der Küste von faszinierenden Algenfarmen dominiert wird.

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