7 Fakten übers Surfen, die jeder Anfänger kennen sollte

Wenn man anfängt zu surfen, ist dieses neue Universum ein Buch mit sieben Siegeln. Du kannst dir nicht mal ansatzweise vorstellen, wie du jemals rauspaddeln kannst, wenn es ordentlich ballert. Oder wie du eine Welle bis zum Strand surfen, geschweige denn in einer Barrel stehen sollst. All diese Dinge scheinen für dich ungefähr so weit entfernt zu sein, wie der Mond. Aber keine Angst - das geht jedem so. Uns erging es auch nicht anders!

Surfen ist ein Prozess und dazu gehört natürlich (und vor allem) der Spaß, aber auch ein paar Fakten und hilfreiche Tipps.

Denke daran, dass wir da alle durch mussten. Und wir versprechen dir, dass es wirklich nicht so schlimm ist, wie du vielleicht meinen magst.

Surfen wird deine Sichtweise verändern. Foto: Ferrel Surf House.

1. Surfen ist nicht nur ein Sport, es ist eine Lebenseinstellung

Wenn du surfen lernst, solltest du wissen, dass es nicht nur darum geht, auf einer Welle zu reiten. Vielmehr wird sich von jetzt auf gleich deine gesamte Lebenseinstellung ändern.

Du wirst dich an verschiedenen Ländern an den unterschiedlichsten Orten wiederfinden, immer auf der Suche nach perfekten Wellen. Du wirst diesen permanenten Drang verspüren, Flugtickets in fremde Länder zu ergattern. Dabei werden dann selbst Unbequemlichkeiten wie Layovers, Verspätungen und Jetlags gerne in Kauf genommen.

Wenn es dich einmal gepackt hat, gibt es kein Zurück mehr. Wenn du erst einmal das Gefühl erlebt hast, auf einer Welle zu reiten, einen Cutback zu ziehen, um wieder in die Pocket zu kommen und immer den Druck der Welle zu spüren, willst du nichts anderes mehr. Sobald du nicht auf Meereshöhe bist, wirst du dich wie ein Fisch an Land fühlen… Und das willst du nicht.

2. Surfen braucht Zeit - sehr viel Zeit

Als Anfänger sollte dir klar sein, dass Surfen ist eine der kompliziertesten Sportarten der Welt ist. Es wird eine ziemliche Herausforderung, erste Erfolge zu genießen. Wipeouts werden am Anfang dein bester Freund sein, aber die Triumphe kommen nach und nach, lass dich also nicht entmutigen.

Surfen ist auf seine eigene Weise schön, denn es ist eine der Sportarten, die man nie völlig beherrschen wird. Es gibt also immer etwas zu lernen, selbst für die Pros. Denn auch die besten Surfer bleiben von unerwarteten, riesigen Wellen, verpassten Sections und Wipeouts nicht verschont.

Aber denk daran, dass all diese Shredder, die das Lineup dominieren und scheinbar auf einer Welle tun können, was sie wollen, auch in deiner Situation waren, also gib niemals auf. Das Surfen wird dir einmal weh tun, es wird dir zweimal weh tun - aber eines Tages wirst du ein Lächeln auf deinem Gesicht haben, das so schnell nicht mehr vergehen wird.

Bleib positiv, geduldig, belastbar und sei leidenschaftlich bei einem Lebensstil, der dir so viel geben kann.

Wipe-Outs sind ein Teil des Lernprozesses beim Surfen. Foto: Chill In Ericeira / E. Dibiasi

3. Mach eine gute Figur im Wasser

Beim Surfen geht es nicht nur um perfekte Bräune und heiße Hinterteile. Wenn du dich vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen hocharbeiten willst, solltest du wissen, wie du deinen Körper auf dem Surfbrett positionieren musst. Zuerst musst du die Beine schließen. Die meisten Anfänger lassen die Füße links und rechts rumbaumeln - falsch! Beobachte die anderen Surfer, mach es wie sie, bring deine Füße zusammen.

Ein weiterer Fehler ist die Körperhaltung - leg dich nicht wie ein flacher Pfannkuchen auf dein Brett. Halte Körperspannung, strecke die Brust und deinen Kopf aus. Es ist sehr wichtig, das du im Wasser flexibel und beweglich bist. Die Pose ist anfangs eher ungewohnt und anstrengend, aber wenn du erst einmal den Dreh raus hast, wirst du sehen, wie sich deine Paddel-Power und Ausdauer verbessert.

4. Jede Welle ist anders, man muss lernen, sie zu lesen

Wenn du bereit bist, auf grünen Wellen zu surfen, gibt es einige Dinge, die du unbedingt wissen solltest.

Das 'Lineup' ist der Ort, wo Surfer auf Wellen warten. Immer mit dem Blick auf den Horizont des Ozeans!

Es gibt Sets. Sie kommen normalerweise als zweier-, dreier- oder mit mehreren Wellen. Und ganz wichtig, sie können so unberechenbar sein wie Tag und Nacht.

Manche Sets brechen nahezu perfekt. Einige jedoch brechen weiter, früher oder closeout. Für dich ist es einfach wichtig zu wissen, dass sich dein Spielplatz ständig ändert.

Wellen haben ein Eigenleben, sind nie kontrollierbar, sondern nur reitbar. Lerne sie zu lesen, lerne, wo du mit deinem Brett sitzen musst und wann du am besten weiter rauspaddelst, damit du kein Set auf den Kopf bekommst.

Bevor du ins Wasser gehst, solltest du dich auch über den Spot informieren. Ganz wichtig ist der Untergrund! Sand, Riff oder Felsen ergeben verschiedene Breaks für verschiedene Surflevel. Und wenn du es nicht weißt - frag einfach. Es gibt verschiedene Apps und Websites, auf denen du dich über die Bedingungen informieren und anfängerfreundliche Spots finden kannst.

Bedenke, dass die Wellentheorie / Strömungslehre ein komplexes physikalisches Feld ist, von dem niemand erwartet, dass du es vollständig verstehst. Aber ein paar grundlegende Fakten solltest du dennoch kennen.

Jede Welle ist anders. Foto: Ferrel Surf House

5. Ignoranz ist gefährlich

Wie bereits erwähnt sind Wellen natürliche, starke und wilde Gebilde, die ihre eigenen Regeln haben. Auch wenn man es vom Strand aus nicht sieht, gibt es meist Strömungen, Strudel und Wellen, die sich in verschiedene Richtungen bewegen.

Stell dich darauf ein und achte darauf, dass du dir immer bewusst bist, was der Ozean tut. Und frag dich von Zeit zu Zeit selbst, ob du wirklich hier draußen sein solltest. Einer der ersten Fehler ist, sich selbst zu überschätzen. Surfen ist zweifelsohne schwer, aber es wird noch viel schwieriger, wenn man bei den falschen Bedingungen oder mit dem falschen Material draußen ist.

Als Anfänger sollte man sich am besten einen Surfguide / Instructor suchen. Sie werden dir alles sagen, was du für deine ersten Sessions wissen musst oder wie du am schnellsten zum Erfolg kommst. Camps sind ideal für alle, die etwas Zeit haben, um ohne Unterbrechungen an ihrem Können zu arbeiten. Und als Bonus kannst du für eine Weile deinen täglichen Arbeitsweg gegen ein tolles Set-Up in Bali, Portugal, Marokko oder Sri Lanka tauschen.

Unser Tipp: Viele Surf Camps bieten auch Surfunterricht an, sodass du direkt gemeinsam mit einem Profi üben kannst

6. Hang loose, aber denk an die Regeln

Drope niemandem rein! Das Schlimmste, was man im Wasser tun kann, ist, jemandem die Welle zu "stehlen". Wenn du keine Priorität auf der Welle hast (Priorität hat der, der näher am brechenden Teil der Welle sitzt), dann hör auf, zu paddeln. Es gibt einige Regeln im Wasser, die man als Surf-Etikette bezeichnet. Wenn du anfängst, alleine zu surfen, dann lerne die Surfregeln und halte dich daran.

Die nächste Welle ist normalerweise nur für den einen Surfer gedacht, der am nächsten zum Peak sitzt. Schaue vor dem Start nach rechts und links, um sicherzustellen, dass du die Welle von niemandem stiehlst.

Foto: Chill In Ericeira / E. Dibiasi

7. Wähle das richtige Board

Das richtige Surfequipment ist entscheidend. Unterschiedliche Wellentypen erfordern unterschiedliche Brettertypen. Von sanften bis steilen Wellen - es gibt für alles ein perfektes Brett. Besonders für Einsteiger kann die Wahl des richtigen Surfboards darüber entscheiden, ob du in der Session 15 oder 0 Wellen bekommst.

Als Einsteiger sollte man sich ein Softtop mit viel Volumen ausleihen. Größere Bretter lassen sich leichter paddeln und sind besser zum Wellen catchen. Außerdem sind Foamies viel sicherer und stabiler als herkömmliche Boards. Generell gilt: Je dicker, breiter und länger dein Board ist, desto leichter wird es dir fallen, Wellen zu bekommen.

Wenn du dich dazu entscheidest, dir dein eigenes Fiberglas Board zu besorgen, dann behandle es mit Vorsicht - Surfboards sind sehr zerbrechlich!

Und jetzt der letzte life hack für heute - wenn du mit deinem Board irgendwo entlang läufst, nimm die Leash in die Hand. Lass sie nicht hinter dir über den Boden schleifen. Mach es richtig - mach es mit Stil!

Das perfekte Board für dein erstes Mal. Foto: Chill in Ericeira / E. Dibiasi

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